Artikel-Schlagworte: „Grundeinkommen“
Nie war es wohl leichter, einen Abgeordnetensitz zu erlangen, als heute. Einfach schnell Piratenpartei-Mitglied werden und sich zur Wahl aufstellen lassen. Gut, in nächster Zeit sieht’s etwas dürftig aus, was Landtagswahlen angeht (2011 keine mehr, 2012 nur eine einzige).
Dafür hagelt es ab Herbst 2013 ein Jahr lang nur so Wahltermine. Und die Neuwahl des Bundestags naht auch. Genügend Gelegenheiten also, wenigstens das eigene “Grundeinkommen” schon mal üppig abzusichern. Bis dahin kann etwas zeitliche Vorbereitung sicher nicht schaden. Z. B. kann man sich schon in bunten Bildern ausmalen, was man mit der ganzen Kohle anstellen wird …
Ansonsten braucht es soviel Vorwissen nicht. Learning by Doing reicht völlig aus, sieht man ja auch bei alteingessenen Abgeordneten, wie häufig die bisweilen ihr Ressort wechseln.
Verwegenheit, oder zumindest verwegenes Auftreten/Erscheinen, ist ebenfalls kein Nachteil; im Gegenteil unterstreicht es die Glaubwürdigkeit. Authentizität scheint wieder gefragt.
Und das ist ernst gemeint!
Pirat zu sein hat was, das ist ab jetzt “hip”. Diesen Beitrag weiterlesen »
Seit vergangenen Sonntag hat sich das mediale Interesse an der Piratenpartei unheimlich potenziert. Zuvor noch wurde sie als Kleinstpartei weitestgehend übersehen, teils gar verschmäht oder verlacht. Seit die Piraten mit 8,9 % der Wählerstimmen ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen sind, und das gleich mit allen 15 Kandidaten, sieht die Sache anders aus. Die neuen Gesichter samt Biografien gehen durch die Presse. Sogar in Talkshows sind die “Netzfreibeuter” mittlerweile begehrt.
Die Berlinwahl war der erste größere Erfolg seit der Gründung der Piratenpartei 2006, sieht man mal von verschiedenen Kommunalwahlen ab. Doch weshalb der plötzliche Run der Wähler? War es die verstärkte Wahlwerbung im Vorfeld? Oder sind es (späte) Früchte der rasant gestiegenen Mitgliederzahl (mittlerweile rund 12.000, was die Piraten zur siebtgrößten Partei hinter den Grünen macht)? Oder war die Zeit ganz einfach nur reif?
Wie dem auch sei: Es war ein kluger Schachzug der Piraten, das Grundeinkommen und die Direkte Demokratie in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Heute ist Walpurgisnacht und morgen folglich der 1. Mai, traditionell der Tag der Arbeit, auch als “Kampftag der Arbeiterbewegung” bezeichnet. Für Arbeit zu kämpfen, erscheint heute – vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen – wichtiger denn je. Doch nur auf den ersten Blick.
Genaueres Hinsehen offenbart, dass die klassische Lohnarbeit mehr und mehr ausdienen wird. Diesen Beitrag weiterlesen »
Vor kurzem veröffentlichte die 1977 begründete Initiative Nachrichtenaufklärung nach dem Vorbild des US-amerikanischen “Project Censored” eine Auflistung der zehn Topthemen, die im vergangenen Jahr nicht genügend Berücksichtigung in der Medienberichterstattung erfuhren.
Sie lauten: Diesen Beitrag weiterlesen »
“Was nur wählen kommendes Wochenende?” fragen sich derzeit nicht wenige, gerade auch vor dem Hintergrund, da eine Fortführung der großen Koalition fast schon beschlossene Sache zu sein scheint. Wollen wir Bürger das denn auch? Und: Welche Alternativen gibt es überhaupt?
In meiner Funktion als Herausgeber, Redakteur und Journalist fühle ich mich der dokumentatorischen Neutralität verpflichtet und möchte deshalb keine konkrete Wahlempfehlung aussprechen. Mir liegt es jedoch am Herzen, wesentliche Sachverhalte und gesellschaftliche Tendenzen sowie die Konsequenzen möglicher Wahlentscheidungen aufzuzeigen, die Ihnen, lieber Leser, liebe Leserin, die Qual der Wahl erleichtern mögen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Juhu, die Krise ist seit ein paar Tagen oder Wochen vorüber, tönt es einhellig durch die Massenmedien. Gut, das will nichts heißen, Papier ist geduldig (Mattscheiben auch). Aber falls doch? Dann wären unsere Politiker ja gar nicht so schlimme Versager, wie es von den ewig nörgelnden Miesmachern behauptet wird.
Vor allem würde dann endlich erkannt, wie raffiniert und bedacht unsere Volksvertreter im Grunde agiert haben. Denn schließlich hat uns die provozierte “Krise” doch unheimlich viele Vorteile beschert (wir Menschen lernen und handeln bekanntlich erst, wenn der Leidensdruck groß genug ist): Diesen Beitrag weiterlesen »

"Geschmückte" Commerzbank-Arena: der richtige Ort für ein Treffen mit dem Dalai Lama? (Foto: T. Röttcher)
Am vergangenen verlängerten Wochenende verweilte der 14. Dalai Lama zu Gast in Frankfurt am Main. Er, der es wie kein zweiter Geistlicher aus der östlichen Hemisphäre versteht, die Menschen(massen) zu bewegen. Zumindest hier bei uns im Westen.
Erstmals kostete es in diesem Jahr Eintritt, den tibetischen “Gottkönig” live bewundern zu dürfen. Die regulären Ticketpreise bewegten sich zwischen 20 und knapp 250 Euro, wahrlich kein Pappenstiel. Mit “Einmal im Leben den Dalai Lama treffen” fand der Organisator, die gemeinnützige Buddhismus in Frankfurt a. M. 2009 GmbH, jedoch den passenden Slogan, den Andrang auf das Event noch zu verstärken. Der Dalai Lama als kultiger Popstar.
Wir von der ZeitGeist-Redaktion machten uns am Samstag auf den Weg zur Veranstaltung Diesen Beitrag weiterlesen »
Am Sonntag ist Europawahl – eine schlechte Wahlbeteiligung wird schon jetzt prognostiziert. Viele denken, was habe ich mit dem Europaparlament am Hut: “Die tun sowieso, was sie wollen, gerade die in Brüssel” (Stichwort Glühbirnenverbot). Das mag auch stimmen, in der Tat weist das Europäische Parlament (das eigentlich gar kein solches ist) erhebliche Demokratiedefizite auf, und das wird sich mit dem in fast allen Mitgliedsstaaten bereits ratifizierten Vertrag von Lissabon noch weiter verschlimmern. Mehr zu diesem heiklen Thema lesen Sie übrigens in der nächsten zeitgeist-Printausgabe, soviel sei hier schon verraten.
Eine Bekannte aus den neuen Bundesländern meinte neulich, und das bezog sie auf alle anstehenden Wahlen in diesem Jahr, sie fühle sich, wenn sie auf die etablierten Parteien blicke, an die ehemalige DDR erinnert Diesen Beitrag weiterlesen »
“Die Idee des Grundeinkommens verbreitet sich wie ein Schwelbrand, der weiter ist, als es ein gelegentliches Züngeln zeigt. Weil sie vernünftig ist, weil sie an der Zeit ist”, schreibt Daniel Häni, treibende Kraft der Schweizer Initiative Grundeinkommen und Macher des Grundeinkommen-Films, in seiner letzten Rundmail. Es wäre eine Kulturbewegung am Entstehen, mutmaßt er: chaotisch, undogmatisch, kreativ. Jeder könne mitwirken, die Bewegung habe keine Zentrale. “Sie organisiert sich freundschaftlich, internetbasiert, herzlich intelligent.”
Damit liegt Häni sicher richtig, seine Wahrnehmung der Dinge entspricht im Wesentlichen auch meiner. Überall dort, wo – zumeist spontan – Aktionen ins Leben gerufen wurden, stießen diese auf große Resonanz, wie etwa jüngst die Petition an den Bundestag oder der Aprilscherz von der fiktiven “Agentur für Einkommen”. Nur nicht bei unseren gewählten Abgeordneten, die meisten verweigern sich der Thematik. Nach Erscheinen der zeitgeist-Printausgabe 2-2007, die das Grundeinkommen zum Titelthema machte, hatte ich Frau Merkel persönlich angeschrieben. Diesen Beitrag weiterlesen »
Die Bundesagentur für Arbeit erweist sich einmal mehr als Spaßbremse. Die zum 1. April von der Bürgerinitiative Bedingungsloses Grundeinkommen ins virtuelle Leben gerufene “Bundesagentur für Einkommen” (siehe entsprechender Blogbeitrag hier) war ihr wohl ein Dorn im Auge. Die Initiatoren wurden deshalb schon Tage nach der Veröffentlichung von der Behörde abgemahnt. Diesen Beitrag weiterlesen »
Wir leben doch in einer spannenden Zeit. Blicken wir einfach mal aus der Metaebene auf das ganze Krisengedöns: Das Alte zerbröselt, auch die Symptomkuriererei der G-20 wird das nicht aufhalten können, bestenfalls etwas hinauszögern. Die entscheidenden Fragen, die sich jetzt immer mehr stellen, sind doch die: Wie wird sich “das Alte” verabschieden? Kommt es zu einem echten (Um-)Bruch, vielleicht sogar zu einem gewaltsamen? Und eigentlich noch wesentlicher: Was wird das Alte ablösen? Etwas wirklich Neues – oder kann sich das Bisherige doch “unblutig hinüberretten”? Diesen Beitrag weiterlesen »
In Anbetracht der sich zuspitzenden Krise, und pünktlich zum 1. April, wurde in einer Sondersitzung des Deutschen Bundestags mehrheitlich Überraschendes verabschiedet. Dazu mein Kollege Jens Heisterkamp von Info3: “In Ausweitung der breit angelegten Wirtschaftsförderungsprogramme für die angeschlagene Auto- und Bankenindustrie hat sich die Bundesregierung jetzt kurzfristig entschlossen, auch die Bürgerinnen und Bürger direkt zu unterstützen und das Bedingungslose Grundeinkommen einzuführen.” Das Antragsformular kann bei den zuständigen Ämtern ab sofort eingereicht werden. Besonders Schnelle können die Grundsicherung auch direkt im Internet beantragen.
Nicht alle hat dieser Schritt erstaunt – einige halten ihn sogar für längst überfällig. Diesen Beitrag weiterlesen »