Archiv für die Kategorie „Mediales“
Am 12. März, dem Welttag gegen Internetzensur, veröffentlichten “Reporter ohne Grenzen” ihren Bericht “Feinde des Internet 2012″. Analysiert wurden erneut Staaten mit massiver Onlineüberwachung. Ihr Ergebnis: Zwölf werden als Feinde des Internet eingestuft (namentlich Bahrein, Birma, China, Kuba, Iran, Nordkorea, Saudi Arabien, Syrien, Turkmenistan, Usbekistan, Vietnam und Weißrussland), 14 weitere stehen unter Beobachtung (Australien, Ägypten, Eritrea, Frankreich, Indien, Kasachstan, Malaysia, Russland, Südkorea, Sri Lanka, Thailand, Tunesien, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate). Insbesondere Frankreich und Australien dürfte aufhorchen lassen.
Erfasst wurden verständlicherweise nur direkte Formen der Zensur, wie etwa das Filtern von Inhalten oder eine Generalüberwachung, in der Regel von den Obrigkeiten der genannten Staaten.

Die Feinde des Internet 2012 (schwarz eingefärbt) und diesbezüglich unter Beobachtung stehende Staaten, im Bild rot (Quelle: Reporter ohne Grenzen)
Zensur kann jedoch viel subtiler sein. Diesen Beitrag weiterlesen »
Dem nahenden 60-jährigen Jubiläum der BILD-Zeitung und der einhergehenden Boykott-Kampagne zum Trotze wusste ein Anderer das umstrittene Medium für sich (und seine Aufklärungsarbeit) zu nutzen. Die Rede ist von zeitgeist-Autor und -Kolumnist Dr. Gerald Rollett, “Deutschlands vermutlich ältestem Demonstranten” (O-Ton BILD).
Am 7. Februar dieses Jahres gelang ihm das, wovon viele nur träumen: Der 86-Jährige hatte es zum zweiten Mal in das Boulevardblatt geschafft! Und das, wo seine Pläne doch ganz anders lauteten (“Eigentlich wollte ich erst mit 90 in die Medien”).
Am Anfang stand eine herausgestreckte Zunge – Einstein lässt grüßen –, der ihm im Juli 2011 zu der steilen “BILD-Karriere” verhalf (bei einer Stuttgart-21-Demo, siehe hier) und eine Einladung ins “Nachtcafé” von Wieland Backes zur Folge hatte. Wer die Sendung damals verpasst hat: Am Ende dieses Beitrags findet sich der Mittschnitt.
Der zweite Streich ließ nicht lange auf sich warten. Diesen Beitrag weiterlesen »
Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. So steht es in Artikel 5, Absatz 3, unseres Grundgesetzes. Es kann nicht schaden, sich ab und an daran zu erinnern, gerade vor dem Hintergrund zunehmender Angriffe auf unsere Grundrechte. Aber auch, wenn man auf den Apparat blickt, der heute „die Wissenschaft“ repräsentiert.
Wissenschaft ist keine Tätigkeit mehr, sondern eine Institution. Machtstrukturen haben sich etabliert, die der Wissenschaft nicht wirklich förderlich sind. Inwiefern, und was wir dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Das eigentliche freie Forschen ist in den Hintergrund getreten, Funktionäre organisieren den Betrieb. Sicher, organisierte Wissenschaft ist nicht strafbar. Noch nicht. Diesen Beitrag weiterlesen »
Mitten in der Zitterpartie um die ganze Geldleiherei und den Diekmannschen Anrufbeantworter ereilt unser Staatsoberhaupt die nächste Horrornachricht: Er soll in seiner Zeit als Aufsichtsrat von Volkswagen Pflichten verletzt haben und nun dafür haften (der Fluch der Ämterhäufung …), und zwar mit 1,8 Milliarden Euronen. Milliarden wohlgemerkt, nicht Millionen!
Mal sehen, wie das noch zu toppen ist. Vielleicht wird man Herrn Wulff nächstens auch für alle Globalisierungsfolgen, den Klimawandel, nein, die verstärkte Sonnenaktivität, und den bevorstehenden Weltuntergang (immerhin befinden wir uns im Jahr 2012) verantwortlich machen. Wundern würde es mich nicht.
Irgendwie scheint es nicht wenigen richtig Spaß zu machen, dem vielgescholtenen Bundespräsi gerade jetzt eins überzuziehen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Seit vergangenen Sonntag hat sich das mediale Interesse an der Piratenpartei unheimlich potenziert. Zuvor noch wurde sie als Kleinstpartei weitestgehend übersehen, teils gar verschmäht oder verlacht. Seit die Piraten mit 8,9 % der Wählerstimmen ins Berliner Abgeordnetenhaus eingezogen sind, und das gleich mit allen 15 Kandidaten, sieht die Sache anders aus. Die neuen Gesichter samt Biografien gehen durch die Presse. Sogar in Talkshows sind die “Netzfreibeuter” mittlerweile begehrt.
Die Berlinwahl war der erste größere Erfolg seit der Gründung der Piratenpartei 2006, sieht man mal von verschiedenen Kommunalwahlen ab. Doch weshalb der plötzliche Run der Wähler? War es die verstärkte Wahlwerbung im Vorfeld? Oder sind es (späte) Früchte der rasant gestiegenen Mitgliederzahl (mittlerweile rund 12.000, was die Piraten zur siebtgrößten Partei hinter den Grünen macht)? Oder war die Zeit ganz einfach nur reif?
Wie dem auch sei: Es war ein kluger Schachzug der Piraten, das Grundeinkommen und die Direkte Demokratie in ihr Parteiprogramm aufzunehmen. Diesen Beitrag weiterlesen »
Geschehen noch Zeichen und Wunder? Vollzieht sich hier gerade ein Wandel? Oder ist es nur eine Verkettung glücklicher “Zufälligkeiten”?
Beim Durchblättern der dieswöchigen Focus-Ausgabe jedenfalls musste ich gleich mehrfach staunen. Es beginnt schon mit dem Titelbild: Steht da doch tatsächlich “ICH – Die beste Medizin der Welt” und als Untertitel: “Das Wunder Selbstheilung”. Zehn Seiten widmen die Redakteure im Innenteil diesem Schwerpunkt, der mit einer Art Zusammenfassung endet, die da lautet: “Die neue Seelenmedizin”. Im Focus wohlgemerkt. Wie bitte?
Bis vor nicht allzu langer Zeit noch hatten Focus, Spiegel & Co. nur Geringschätzung, wenn nicht gar Spott, zumindest aber Polemik übrig für alles, was sich jenseits des Konventionellen bewegt. Habe ich was verschlafen? Diesen Beitrag weiterlesen »
Zu Beginn des Jahres wurde ich von Andreas Bleeck (im Auftrag der Partei der Violetten, bei denen ich übrigens kein Mitglied bin – ich bin in überhaupt keiner Partei und werde auch nie in eine eintreten, was mir schon allein das journalistische Neutralitätsgebot abverlangt) interviewt, dem es ein Anliegen ist, die Verleger der sogenannten kulturell-kreative Medienlandschaft und deren Motive zu porträtieren. Das Interview wurde inzwischen auf der Webseite der “Violetten” publiziert – als Audiomitschnitt wie auch als Transkript desgleichen.
Befragt wurde ich zu meinem publizistischem Anliegen, den Ursprüngen und natürlich den aktuellen Inhalten des zeitgeist-Magazins (das nebenbei bemerkt nichts mit dem “Zeitgeist-Film” oder der durch den Film initiierten “Zeitgeist-Bewegung” zu tun hat. Diesen Beitrag weiterlesen »
An Wikileaks scheiden sich die Geister. Steht die Enthüllungsplattform im Dienste des Guten oder des Bösen, fragen sich inzwischen nicht wenige. Widersprüchliche Meldungen polarisieren zusätzlich. Da heißt es zum Einen, dank Wikileaks gebe es in Spanien keine Zensur, dann liest man zeitgleich, gerade wegen Wikileaks sei die Zensur in Ungarn errichtet worden. Ja, was denn nun?
Ich kenne Wikileaks schon seit ein paar Jahren, also seit den Anfängen. Schon früh wurde dort allerlei Brisantes veröffentlicht, so etwa interne Dokumente der Scientology, Internetsperrlisten oder auch Akten, die Korruptionsaffären ans Licht brachten. Damals krähte kaum ein Hahn danach, sieht man mal von den gerichtlichen Klagen der Scientologen ab.
Die Medien fingen erst Feuer, als die geheimen Aufnahmen des Hubschraubereinsatzes, bei dem das US-Militär neben zahlreichen afghanischen Zivilisten u. a. einen Reuters-Mitarbeiter liquidierte, rund um den Erdball gingen und die Menschen erschütterten. Wikileaks war augenblicklich in aller Munde. Bis zu jenem Zeitpunkt waren die Betreiber der Whistleblower-Seite anonym geblieben.
Doch dann meldete sich ein gewisser Julian Assange zu Wort, gab sich als Chef von Wikileaks aus, an anderer Stelle auch als Sprecher. Diesen Beitrag weiterlesen »
Etwas, das man in jüngerer Zeit bislang nur aus totalitären oder dirigistischen Staaten wie etwa China kannte, hält nun auch in Europa Einzug: In Ungarn wurde de facto die Pressefreiheit abgeschafft. Wird dies Schule machen? Vor dem Hintergrund einer zunehmend aufbegehrenden Bevölkerung und unter dem Vorwand weiterer Überwachungsmaßnahmen, pardon, zur Verbesserung der inneren Sicherheit für nicht wenige westliche Politiker ein durchaus wünschenswertes Szenario.
Im “Press Freedom Index 2010″ von Reporter ohne Grenzen, in dem die Situation verschiedener Länder zwischen dem 1. September 2009 und 1. September 2010 ausgewertet wurde, kam Ungarn mit Platz 23 noch vergleichsweise passabel weg. Deutschland liegt in der Rangliste auf Platz 17, Großbritannien auf 19, Frankreich auf 44 (!). Und die USA? Dort unterschied man bizarrerweise – ebenso wie in Israel – in Inlands- und Auslandsberichterstattung. Anscheinend, um die Zensur hinsichtlich des Einsatzes in Afghanistan und im Irak resp. in Palästina separat auszuweisen. Ergibt das Sinn? Kann, oder besser, darf man das überhaupt so scharf trennen? Diesen Beitrag weiterlesen »
Freiheit. Ist sie vom Aussterben bedroht? Sie, die wohl größte aller Tugenden? Sie, die das Leben überhaupt lebenswert macht? Sie, deren Wert wir erst erkennen, wenn sie uns abhandengekommen ist? Ich meine, ja.
Der von mir ansonsten hochgeschätzte Kabarettist Hagen Rether ist überzeugt: Wir brauchen weniger Freiheit. Wir wüssten gar nicht mit ihr umzugehen, handelten verantwortungslos. Hat er Recht?
Umgang mit Freiheit will erlernt sein, in der Tat. Doch dazu braucht es einen Ansporn – vielleicht sogar eine Krise. Auf jeden Fall aber einen freiheitlichdemokratischen Rahmen. Den haben wir zwar auf dem Papier, wie jedoch sieht die gelebte Wirklichkeit aus? Diesen Beitrag weiterlesen »
Eigentlich wollte ich zum Fall(en) Sarrazins nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Aufgrund der jüngsten Entwicklung komme ich jedoch nicht umhin, ja, fühle ich mich sogar verpflichtet, ein paar Zeilen an Sie zu richten.
Erst neulich durften wir erleben, wie eine bedeutende Whistleblower-Plattform, ein geschützter Raum für Informanten, öffentlich geschlachtet wurde. Von allen. Ausnahmslos. Wegen Fahrlässigkeit, meinetwegen auch Fehlverhaltens in einem Fall. Vergessen war schlagartig, was dort zuvor an Geheimdokumenten offengelegt wurde bzw. noch wird und so der Sicherung unserer Demokratie diente. Macht Selbstbeschneidung jetzt Schule?
Thilo Sarrazin hat ein Buch geschrieben, in dem er aus seiner Sicht – gestützt auf von ihm herbeigezogene Statistiken – auf Missstände in der Integrationspolitik Deutschlands hinweist. Das ist sein gutes Recht, ein verbrieftes sogar, nämlich das der Meinungsfreiheit. Etwas, das mühsam „erkämpft“ wurde, an das auch die Pressefreiheit geknüpft ist.
Der Mann spricht zudem etwas aus, wohlwissend, dass es für manche unliebsam sein könnte und dass er sich und sein Amt damit in Gefahr bringt. Das nennt man Zivilcourage.
Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob man Herrn Sarrazin zustimmt oder nicht. Diesen Beitrag weiterlesen »
Viele Menschen fragen sich in diesen Zeiten: Droht ein neuer Krieg, ein Weltkrieg gar, der auch uns erfassen könnte? Etwas, so scheint es, liegt in der Luft. Die USA machen mobil, liest man. Längst befänden wir uns inmitten eines neuen Kalten Krieges, auch wenn dieser medial nicht so offen begleitet würde wie noch vor Glasnost und dem Fall der Berliner Mauer. Doch wen oder was gilt es eigentlich zu bekämpfen? Gibt es überhaupt eine Bedrohung?
Was können, was sollen wir glauben? Es mangelt an Transparenz. Das, was über offizielle (Regierungs-)Kanäle verkündet wird, ist grundsätzlich zu bezweifeln. Das weiß man, seit bekannt wurde, wie die Weltöffentlichkeit in der Vergangenheit propagandistisch mit “Operationen unter falscher Flagge” getäuscht wurde. Pearl Harbour oder auch Hitlers Überfall auf Polen seien hier stellvertretend genannt. Viele rechnen den 11. September dazu.
Im Internet gibt es eine Vielzahl an Stimmen und Kommentaren, von Experten und solchen, die es werden wollen. Meinungen, die es ebenso von “Enten” zu unterscheiden gilt. Dieses Mehr an Information kann jedoch auch die Angst mehren. Diesen Beitrag weiterlesen »
BP hat also Bildmaterial auf der eigenen Webseite geschönt. Gleich mehrfach. Dies wurde jüngst von einem US-amerikanischen Blogger (später folgten andere) aufgedeckt – und prompt von Massenmedien und Nachrichtenagenturen auch hierzulande aufgegriffen. Lange schwiegen diese zu ganz anderen Kalibern an Desinformation seitens des Ölgiganten und der Obama-Administration. zeitgeist-Blogger Magnus Göller dokumentierte das Geschehen der letzten Monate engagiert und hintergründig.
Seit nun das Loch im Meeresboden “gestopft” scheint (und ich betone scheint, weil es doch Hinweise dafür gibt, dass die Aktion erneut misslungen ist bzw. neue Lecks entdeckt wurden, jetzt womöglich auch Gas auströmt, ja die ganze Situation noch viel schlimmer sein könnte als bislang vermutet, zumal nach den dilettantischen “Rettungsversuchen” der BP-Ingenieure), nahm das Medieninteresse an dem Ölfiasko plötzlich wieder zu. Wenn die Redaktionen der großen Verlage und Funkhäuser auch sonst nicht so geizten mit positiven Nachrichten!
Die FAZ hatte sich gestern ganz besonders mutig gezeigt. Ob Frau Merkel nach der scheinbaren Wendung zum Guten wohl grünes Licht für freie Berichterstattung gegeben hatte? Diesen Beitrag weiterlesen »