Zeit für den Geist
Thomas Röttcher - Curriculum Vitae

Archiv für die Kategorie „Tatkräftiges“

Die Ereignisse scheinen sich zu überschlagen, die “Staatsaffäre” um den ESM und den Fiskalpakt nehmen Geschwindigkeit auf. Widerstand zeigt sich nicht mehr nur auf der Straße und in der Bloggerlandschaft.

Zunächst hatte das Bundesverfassungsgericht das Mitspracherecht des Bundestags gestärkt (auf Veranlassung der Grünen). Die Abgeordneten seien über den geplanten permanenten Euro-Rettungsschirm nicht hinreichend informiert worden.

Dann erbaten sich die Verfassungsrichter bei Herrn Gauck mehr Zeit zur Prüfung der Gesetzesvorlage. Der Focus schreibt: “Offenbar wollte der Bundespräsident auf Drängen der Kanzlerin die einschlägigen Gesetze und Ratifikationserklärungen noch am Abend des 29. Juni, unmittelbar nach der Abstimmung im Bundestag und Bundesrat, unterzeichnen.” Die Fraktion der Linken hatte entsprechende Eilanträge beim Bundesverfassungsgericht gestellt.

Der Staatsrechtler Christoph Degenhart und die ehemalige Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin (SPD) kündigten zudem eine Sammelklage an, als Prozessbevollmächtige von “Mehr Demokratie e. V.”, sofern der ESM in Kraft trete. In ihrem Bündnis “Europa braucht mehr Demokratie” sollen rund 12.000 Verfassungsklagen gebündelt werden.

Auch der Mittelstand wird aktiv. Diesen Beitrag weiterlesen »

Der Kabarettist Roland Düringer (geb. 1963) hielt Anfang Dezember im österreichischen Fernsehen eine Ansprache, die für ziemlich viel Aufregung sorgte. Düringer, seit 22 Jahren im Geschäft, zählt in unserem Nachbarland zu den bekanntesten seiner Zunft. Seine Werke wurden mehrfach prämiert.

In der dynamisch ansteigenden “Wutrede”, wie man sie in dieser Deutlichkeit und Emotionalität bei uns allenfalls von Georg Schramm kennt, bringt er das auf den Punkt, was wohl vielen Wutbürgern, Occupylern, Aussteigern, Politikverdrossenen, Infokriegern und sonstigen empörten Aufbrüchlern auf der Seele brennt. Hören Sie selbst: Diesen Beitrag weiterlesen »

Zelten unterm Euro-Symbol: Occupy macht's möglich (Foto: kellerabteil)

Frankfurt am Main. Neulich Nacht begab ich mich auf eine Sight-Seeing-Tour durchs dortige “Occupy-Camp”. Moment, Sie wissen nicht, was die Occupy-Bewegung ist? Im Ernst? Dann sind Sie nicht allein. Ich musste dieses Aufbruchsphänomen neulich sogar einer Soziologie(!)-Studentin erklären. Sie las sich gleich im Netz ein und meinte dann lapidar: “Hört sich nicht wirklich revolutionär an.” Revolutionär. Soll es das überhaupt sein?

Zurück zu meiner Führung durchs Camp. Überall beschriftete Zettel und Plakate, mit verschiedensten mehr oder weniger weisen Sprüchen und Slogans aller ideologischer Couleur. Ein freundlicher Occupyler, sich selbst als Anarchist bezeichnend, sprach mich an und plauderte gleich aus dem Eingemachten. Diesen Beitrag weiterlesen »

Nie war es wohl leichter, einen Abgeordnetensitz zu erlangen, als heute. Einfach schnell Piratenpartei-Mitglied werden und sich zur Wahl aufstellen lassen. Gut, in nächster Zeit sieht’s etwas dürftig aus, was Landtagswahlen angeht (2011 keine mehr, 2012 nur eine einzige).

Dafür hagelt es ab Herbst 2013 ein Jahr lang nur so Wahltermine. Und die Neuwahl des Bundestags naht auch. Genügend Gelegenheiten also, wenigstens das eigene “Grundeinkommen” schon mal üppig abzusichern. Bis dahin kann etwas zeitliche Vorbereitung sicher nicht schaden. Z. B. kann man sich schon in bunten Bildern ausmalen, was man mit der ganzen Kohle anstellen wird …

Ansonsten braucht es soviel Vorwissen nicht. Learning by Doing reicht völlig aus, sieht man ja auch bei alteingessenen Abgeordneten, wie häufig die bisweilen ihr Ressort wechseln.

Verwegenheit, oder zumindest verwegenes Auftreten/Erscheinen, ist ebenfalls kein Nachteil; im Gegenteil unterstreicht es die Glaubwürdigkeit. Authentizität scheint wieder gefragt.

Und das ist ernst gemeint!

Pirat zu sein hat was, das ist ab jetzt “hip”. Diesen Beitrag weiterlesen »

Alle Welt starrt derzeit auf Japans drohenden Super-GAU. Die Massenmedien wiederholen auf hypnotisierende Art Bilder aus der Katastrophenregion und halten uns vor der Glotze fest. Andere bedeutsame Geschehnisse, die kürzlich noch die Schlagzeilen beherrschten (Aufbruch in Nordafrika!), geraten in den Hintergrund (Absicht?).

Manche Blogger, die es eigentlich besser wissen und können, üben sich in reißerischen, geschmacklosen Titeln wie etwa “Hiroshima 2.0”, die an der eigentlichen Sache völlig vorbeigehen.

Merkel, Westerwelle & Co. instrumentalisieren die Vorfälle im Land der aufgehenden Sonne für ihre Wiederwahl und erproben eine Hinhaltetaktik (nichts anderes meint der Begriff “Moratorium”), um dann irgendwann im April einmal mehr “April, April!” zu verkünden. Diesen Beitrag weiterlesen »

Wo treffe ich Gleichgesinnte, mit wem kann ich mich über zeitgeist-Themen austauschen und mein Wissen vertiefen? Diese und ähnliche Anfragen gehen in unserer Redaktion immer häufiger ein. Das Kommentieren via Internet scheint vielen zu unpersönlich.

Manche verspüren auch den Wunsch, die nach Lektüre der zeitgeist-Print-/Online-Ausgabe gewonnenen Erkenntnisse in die Tat umsetzen zu wollen, sich mit anderen zusammenzutun, sich zu “vernetzen”, wie man es heute gerne nennt. Wie wir feststellen konnten, mangelt es tatsächlich an niveauvollen Begegnungsmöglichkeiten jenseits der üblichen “Stammtische”.

Dies wollen wir nun ändern. Nach einer Zeit der Vorbereitung haben wir jetzt die Voraussetzungen geschaffen, dass interessierte zeitgeist-Leserinnen und -Leser zusammenkommen können. Diesen Beitrag weiterlesen »

Eigentlich wollte ich zum Fall(en) Sarrazins nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Aufgrund der jüngsten Entwicklung komme ich jedoch nicht umhin, ja, fühle ich mich sogar verpflichtet, ein paar Zeilen an Sie zu richten.

Erst neulich durften wir erleben, wie eine bedeutende Whistleblower-Plattform, ein geschützter Raum für Informanten, öffentlich geschlachtet wurde. Von allen. Ausnahmslos. Wegen Fahrlässigkeit, meinetwegen auch Fehlverhaltens in einem Fall. Vergessen war schlagartig, was dort zuvor an Geheimdokumenten offengelegt wurde bzw. noch wird und so der Sicherung unserer Demokratie diente. Macht Selbstbeschneidung jetzt Schule?

Thilo Sarrazin hat ein Buch geschrieben, in dem er aus seiner Sicht – gestützt auf von ihm herbeigezogene Statistiken – auf Missstände in der Integrationspolitik Deutschlands hinweist. Das ist sein gutes Recht, ein verbrieftes sogar, nämlich das der Meinungsfreiheit. Etwas, das mühsam „erkämpft“ wurde, an das auch die Pressefreiheit geknüpft ist.

Der Mann spricht zudem etwas aus, wohlwissend, dass es für manche unliebsam sein könnte und dass er sich und sein Amt damit in Gefahr bringt. Das nennt man Zivilcourage.

Auf einem ganz anderen Blatt steht, ob man Herrn Sarrazin zustimmt oder nicht. Diesen Beitrag weiterlesen »

Was hat sie sich im Vorfeld des Eurovision Song Contest nicht alles anhören müssen: Wie ein schwedischer Sprachtherapeut klänge sie, der Ali G. versucht zu imitieren, so die einen und titulierten sie als Dialekt-Desaster. Andere erinnere ihre Aussprache an die eines australischen Outbackbauern. Auf der Bühne bewege sie sich wie ein “demenzkrankes Pferd”, schrieb jemand in einem Forum, im Rampenlicht zappele “Miss Kiss Kiss Belanglos” spastisch vor sich hin, meinte gar der FOCUS in der Besprechung ihres ersten Albums.

Doch dann hat sie’s allen gezeigt und in Oslo gewonnen, nachdem ihre Single “Satellite” zuvor die deutschen Charts gestürmt hatte: Lena Meyer-Landrut, das neue deutsche Fräuleinwunder. Niemand polarisierte die Medienlandschaft in letzter Zeit mehr mehr als die 18-Jährige, niemand spaltete die Nation derart in zwei Teile.

Derweil gibt es genügend Belege, dass es gerade das Schräge, das vermeintlich “Gesponnene” ist, das fasziniert und dazu verführt, die Massen “mitzureißen”. Diesen Beitrag weiterlesen »

Heute ist Walpurgisnacht und morgen folglich der 1. Mai, traditionell der Tag der Arbeit, auch als “Kampftag der Arbeiterbewegung” bezeichnet. Für Arbeit zu kämpfen, erscheint heute – vor dem Hintergrund steigender Arbeitslosenzahlen – wichtiger denn je. Doch nur auf den ersten Blick.

Genaueres Hinsehen offenbart, dass die klassische Lohnarbeit mehr und mehr ausdienen wird. Diesen Beitrag weiterlesen »

In den vergangenen Tagen und Wochen musste ich nicht selten den Kopf schütteln. Was ist nur los in der alternativen Medienlandschaft? Träum ich oder ähneln die Überschriften mehr und mehr denen der oft gescholtenen “Mainstream-Presse”, was die Sensationslust angeht? Machen sich nun auch Politblogger die Devise “immer schneller, immer höher, immer weiter” zu eigen?

Es scheint, als habe so mancher – seit Jahren um Aufklärung bemüht, die Schieflage unserer Geldwirtschaft aufzeigend – sein Pulver verschossen. Diesen Beitrag weiterlesen »

Kaum ist die größte bisherige Verfassungsklage, bemessen an der Zahl der Mitbeschwerdeführer, vom Tisch (siehe vorherigen Blogeintrag), kommt die nächste ins Rollen: Diesmal steht die “Vorratsdatenspeicherung von Sozialdaten” im Visier von Bürgerrechtlern, es geht um ELENA.

Wie der FoeBuD e. V. am 17. März mitteilte, hatten 48 Stunden nach Aufruf zur Beteiligung bereits über 10.000 Menschen unterzeichnet. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Beitrags waren es 17622. Der Verein hatte die Verfassungsbeschwerde zusammen mit anderen Datenschutzorganisationen initiiert und war selbst überrascht, wie lawinenartig sich die Nachricht verbreitete.

ELENA, der “Elektronische Entgeltnachweis”, der Anfang dieses Jahres in Kraft trat, galt Datenschützern von Beginn an als bedenklich. Diesen Beitrag weiterlesen »

Endlich ist er vorüber, der unsägliche Klimagipfel von Kopenhagen. Was für ein Durcheinander dort herrschte: Die Presse konnte sich nur eingeschränkt bewegen, wenn Sie denn überhaupt zugelassen wurde. Die anwesenden Politiker bewegten sich aufeinander zu, dann wieder voneinander weg (sofern man den ausgedünnten Berichterstattern Glauben schenken darf), um dann doch einen Minimalkonsens zu erlangen (der von Frau Merkel sogleich als Erfolg gefeiert wurde – hm, ob sie da wohl etwas verwechselt hat und davon ausging, dass bald schon wieder Wahlen anstehen?).

Die vielen Aktivisten vor verschlossener Tür waren die wohl Aktivsten, schade allerdings um den Energieeinsatz, wenn die Ideale die falschen sind. Diesen Beitrag weiterlesen »

Der umstrittene EU-Reformvertrag von Lissabon ist hierzulande durch: durch den deutschen Bundestag, durch den Bundesrat, durch das Bundesverfassungsgericht mit Auflagen (nachdem insgesamt acht oder mehr Parteien Verfassungsbeschwerde eingelegt hatten), nachgebessert mit Begleitgesetz und wieder durch den Bundestag, erneute Verfassungsbeschwerde abgewiesen und schließlich am 23. September vom Bundespräsidenten Horst Köhler höchstpersönlich unterschrieben. Passend zu den Bundestagswahlen.

Neben Deutschland hatten zuvor bereits 23 Staaten den Vertrag ratifiziert. Jetzt hängt es nur noch an den starrköpfigen Iren, heißt es in den Medien. Die grüne Insel hatte sich in einem Referendum im Juni 2008 zwar eindeutig gegen den Reformvertrag ausgesprochen. Morgen, am 2. Oktober, soll jedoch die Volksabstimmung wiederholt werden. Diesen Beitrag weiterlesen »

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