Nie war es wohl leichter, einen Abgeordnetensitz zu erlangen, als heute. Einfach schnell Piratenpartei-Mitglied werden und sich zur Wahl aufstellen lassen. Gut, in nächster Zeit sieht’s etwas dürftig aus, was Landtagswahlen angeht (2011 keine mehr, 2012 nur eine einzige).
Dafür hagelt es ab Herbst 2013 ein Jahr lang nur so Wahltermine. Und die Neuwahl des Bundestags naht auch. Genügend Gelegenheiten also, wenigstens das eigene “Grundeinkommen” schon mal üppig abzusichern. Bis dahin kann etwas zeitliche Vorbereitung sicher nicht schaden. Z. B. kann man sich schon in bunten Bildern ausmalen, was man mit der ganzen Kohle anstellen wird …
Ansonsten braucht es soviel Vorwissen nicht. Learning by Doing reicht völlig aus, sieht man ja auch bei alteingessenen Abgeordneten, wie häufig die bisweilen ihr Ressort wechseln.
Verwegenheit, oder zumindest verwegenes Auftreten/Erscheinen, ist ebenfalls kein Nachteil; im Gegenteil unterstreicht es die Glaubwürdigkeit. Authentizität scheint wieder gefragt.
Und das ist ernst gemeint!
Pirat zu sein hat was, das ist ab jetzt “hip”. Es klingt nach Aufbruch, Umsturz, Abenteuer – und der Spaß soll dabei auch nicht zu kurz kommen. Die Piraten machen selbst der Politikverdrossenheit den Garaus.
Das macht sie wohl auch für die Medien so sympathisch.
Die jüngste der Berliner Piraten und einzige Frau, die ins Abgeordnetenhaus gewählt wurde, meinte dieser Tage in einem Interview – ich zitiere mal frei: “Ich verlaufe mich noch ständig … Ja, und dann schaue ich mal, was hier so geht.” Richtig, am Anfang genießt man noch “Welpenschutz”.
Doch dann sollte man sich bewähren und zeigen, dass es anders besser geht.
In diesem Sinne, liebe frische Piratenabgeordnete, vergesst bitte nicht: Die Menschen setzen Hoffnungen in Euch.
Klarmachen zum Ändern! Wegen dieser Maxime hat man Euch gewählt.
— Anzeigen —
Ein Blick aufs “Programm” genügt: Die werden entweder zu Hofnarren oder sie kuscheln sich ganz schnell an die Grünen.