Seit gestern abend, genauer seit heute früh, wissen wir, dass zwei, wenn nicht gar fünf Reaktoren nach dem Erdbeben in Japan eine Kernschmelze droht – mit allen Konsequenzen eines Super-GAUs, der das bisher Zerstörte in den Schatten stellen könnte. Bei allem Mitgefühl für die dort lebenden Menschen fragt man sich dennoch, wie der Inselstaat überhaupt auf die Idee kommen konnte, in dieser erdbebengefährdeten Region derart viele Kernkraftwerke zu errichten – wo eine größere Katastrophe doch nur eine Frage der Zeit sein konnte! Warum das Schicksal auf diese Weise herausfordern?

Erwartete Ausbreitung des Tsunami, der vor allem Japan traf (Bild: National Oceanic and Atmospheric Administration)
Ausgerechnet Japan, kommt einem in den Sinn, das doch schon vor rund 65 Jahren die vernichtende Gewalt der Atomenergie erleben musste! Und scheinbar auch nichts daraus lernte. Schlimmer noch: Der Betrieb der Atomkraftwerke wurden in private Hände gegeben. Inzwischen weiß man aus vielen Beispielen auf diesem globalisierten Planeten, dass privatisierte, ehemals öffentliche Einrichtungen nicht selten nachlässig gewartet werden. Es gilt schließlich Kosten zu sparen – im Dienste der “Shareholder”. Ob hier auch Schlampigkeit das Unglück begünstigt, gilt es zu prüfen.
Die havarierten AKWs in Japan halten uns aber noch etwas ganz anderes Erschreckendes vor Augen: Obwohl die ganze Welt inzwischen weiß, dass ein Super-GAU droht, und zahlreiche, auch ausländische Helfer mit im Einsatz sind, kann er scheinbar nicht vermieden werden. Nicht mal mit der allerbesten technischen Ausrüstung. Ein Armutszeugnis für unsere Zivilisation. Von den Folgeschäden gar nicht zu sprechen.
Denn bis heute gibt es keine Technologien, Radioaktivität unschädlich zu machen, geschweige denn Menschen, die verstrahlt wurden, wie ganz aktuell drei Mitarbeiter des Atommeilers Fukushima, medizinisch zu helfen. Sie sind vermutlich einem schleichenden Tode geweiht. Radioaktive Strahlung ist die wohl hinterhältigste “Naturkraft”, weil wir sie mit unseren Sinnen weder sehen, riechen, schmecken etc.
Und hierzulande? Während sich Bundesumweltminister Röttgen in Beschwichtigung übt und den Zeitpunkt jetzt nicht passend empfindet für eine neue Atomdebatte (ja wann denn dann?), organisieren Freiwillige bundesweit Mahnwachen nach dem Motto “Fukushima ist überall – Atomausstieg jetzt!”. Gleichzeitig fand heute in Baden-Württemberg eine bereits seit längerem geplante Demonstration statt. Mindestens 60.000 Menschen bildeten eine 45 km lange Menschenkette, die vom Atommeiler Neckarwestheim bis nach Stuttgart reichte (wahrscheinlich wären es deutlich weniger gewesen ohne den Japan-Vorfall). Sie alle fordern: Wir müssen uns dringend um Alternativen bemühen.
Ob nun sofortiges Abschalten in Deutschland eine Lösung sein kann, wie es auch von manchen im Rahmen einer neuen Petition gefordert wird, oder ob nicht ein bedachteres Vorgehen, etwa mittels Volksentscheid (so schon 2007 angeregt vom Energieforscher Eberhard Jochem) die sinnvollere Variante ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Fakt indes bleibt: Die Kernkraft ist unbeherrschbar, selbst in Industriestaaten, die sich bislang sicher fühlten.
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Das ist allerdings ein riesiges Argument für sanfte Technologien: Atomkraft birgt immer ein Restrisiko und ist ein Spiel mit dem Feuer. Wer (die klassischen) Atomkraftwerke befürwortet ist vergleichbar mit jemanden der sich nie im Auto anschnallt und sich nie an Geschwindigkeitsgrenzen hält, da er ein staatlich geschützes (immunes) Nummernkennzeichen hat.
Allerdings gibt es sehr wohl Technologien und Forschungne rund um die Beseitigung der Radioaktivität – gleichzeitig sehr starke Hinweise darauf, daß wir weder Atom- noch fossil und sogar auch (konventionelle) erneuerbare Energien nicht brauchen:
http://www.buch-der-synergie.de/archiv/bericht_e_5001_15.pdf
ich habe heute morgen kein Licht angemacht, die Heizung runter gedreht, Äpfel mit Wildkräutern gefrühstückt (sehr lecker ;-) und schau mich gerade nach Stromfressern um. Die gute Wahrheit liegt direkt vor meine Nase, so eine einfache Technologie und gar nicht neu ;-)
Liebe Grüße
Frank
Seht mal, muss eigentlich immer erst ein Desaster passieren, damit unsere Regierung merkt, was sie für einen Quark da fabriziert? Zuerst waren sie gemeinsam für eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke, nun wird die Laufzeit plötzlich wegen des Unglücks in Fukushima verschoben. Wir sollten darum den Aufruf an die Bundeskanzlerin Angela Merkel unterzeichnen, AKWs in Bundesrepublik Deutschland endlich abzuschalten. Sowie hunderttausend Leute den Aufruf unterschrieben haben, muss er als Textanzeige in bundesweiten Tageszeitungen publiziert werden. Hier unterschreiben
da machen wir es uns aber wieder einfach, schön alles auf die Politiker schieben :-) aber wehe ich soll auf meine geliebten Suchtmittel verzichten, ne dann doch lieber Strahlenrisiko!
Wir alle haben uns für dieses Risiko entschieden und jeder einzelne von uns kann es ändern.
Viel Spass dabei
Frank