
Aktionsschild des AK Zensur
Das “ermächtigte” Sperren von Internetseiten (siehe Blogeintrag vom 18. April) beschäftigt, ja widerstrebt anscheinend weitaus mehr Bundesbürgern als angenommen. Eine gestern abgefasste Online-Petition, die von jedermann mitgezeichnet werden kann, hatte binnen eines Tages über 16.000 (!) Unterstützer und brachte damit den Petitionsserver teilweise zum Erliegen , erklärt der Arbeitskreis gegen Internet-Sperren und Zensur (AK Zensur) heute in einem Rundschreiben. Inzwischen (um 17h32) haben sich bereits 23.000 beteiligt, Tendenz weiter steigend – und auch die Verbindungsprobleme halten an. Letzte Meldung bei Aufruf der Seite: ” Sorry, SMF was unable to connect to the database. This may be caused by the server being busy. Please try again later.” Ähnliche Serverengpässe hatte vor einigen Wochen eine Petition für das Bedingungsloses Grundeinkommen ausgelöst (über 53.000 Mitzeichner in sechs Wochen), über die ich hier einiges berichtet hatte.
Eigentlich selbstverständlich, dennoch möchte ich es erwähnen: Unterstützer der laufenden Petition gegen Internetsperren heißen weder Kindesmissbrauch noch pädophile Neigungen gut, wie auch die Diskussion im begleitenden Forum zeigt. Vielmehr geht es darum, willkürliche und unbegründete Einschränkungen persönlicher Freiheiten nicht einfach so hinzunehmen. Hauptpetentin Franziska Heine: “Das vornehmliche Ziel – Kinder zu schützen und sowohl ihren Mißbrauch, als auch die Verbreitung von Kinderpornografie, zu verhindern stellen wir dabei absolut nicht in Frage – im Gegenteil, es ist in unser aller Interesse. Dass die im Vorhaben vorgesehenen Maßnahmen dafür denkbar ungeeignet sind, wurde an vielen Stellen offengelegt und von Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen mehrfach bestätigt. Eine Sperrung von Internetseiten hat so gut wie keinen nachweisbaren Einfluß auf die körperliche und seelische Unversehrtheit mißbrauchter Kinder.”
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