Ein Londoner Bezirk, der die Parkgebühr nach dem CO2-Ausstoß kassiert, ein CO2-neutraler Mobilfunktarif (TalkGreener), “CO2-frisierte” Elektroautos … – und nun, Vorhang auf, die CO2-Card: der letzte Schrei aus der Kreativwerkstatt der Kohlendioxid-Verteufler. Die Geschäftemacherei mit dem vermeintlichen Treibhausgas treibt immer seltsamere Blüten.
Was hat es mit der Karte auf sich? Es gibt inzwischen Überlegungen, jeder Mensch solle ein eigenes CO2-Konto erhalten und ein begrenztes Verbrauchsrecht, entsprechend z. B. zwei Tonnen CO2. Die kann er verplanen, wie er will, bei seinem Auto, der Heizung, dem Sport (= vermehrtes Ausatmen). Ist dieses Kontingent aufgebraucht, so das Szenario, und der Wunsch nach mehr CO2-Ausstoß da, muss man eben “Verschmutzungsrechte” nachkaufen.
Ginge es nach der Aachener Stiftung, welche sich das alles ausgedacht hat, soll dies an einer Börse stattfinden. Wer weniger verbraucht, könne seine Rechte dort, am einfachsten über Banken, veräußern. Der Preis für das Kohlendioxid, den ja einige – wie etwa der Konzernleiter von Shell – schon seit längerem fordern, würde aus Angebot und Nachfrage resultieren und, im Sinne des Erfinders, stetig steigen, da sicherlich nur wenige mit der CO2-Basismenge auskämen. Und genau darin stecke die erzieherische Maßnahme zum Klimaschutz.
Klimaschutz? Der Begriff ist ja heute beinahe zum Synonym für Umweltschutz geworden. Eigentlich seltsam: Will man uns tatsächlich verklickern, man schütze die Umwelt, indem CO2 vermieden wird, ein nachweislich harmloses Spurengas? An andere Stelle habe ich dazu bereits einen Vergleich angestellt. Lieber Herr Umweltminister, der Sie vermutlich gerade eine CO2-Steuer elaborieren, folgen Sie da wirklich Ihrem gesunden Menschenverstand?
Finanz- und Innenminister reiben sich auf jeden Fall schon mal die Hände: noch mehr Transparenz, noch mehr Überwachung, noch mehr Kasse, noch mehr Spekulation …!? Na prima, als ob wir davon nicht längst genug hätten.
Über modernen Ablasshandel mit Emissionsrechten berichteten wir bereits in zeitgeist-Ausgabe 1-2008 (Titelthema: “Die Klima-Religion: Maulkorb für die Wissenschaft?”). Vorgestellt wurde damals “Atmosfair“, eine Website, auf der man für jede absolvierte Flugmeile Geld spenden darf. Praktisch – vor allem für die Betreiber der Seite.
Inzwischen gibt es den “CO2-Fußabdruck”, damit man auch ganz sicher weiß, wie schlecht das eigene Gewissen zu sein hat. Die „Schuhgröße“ kann man sich z. B. bei Greenpeace oder beim Mineralölriesen BP mittels CO2-Kalkulator berechnen lassen. Noch praktischer.
Da kommt mir eine Idee: Ich werde „CO2-neutral“ als Unwort des Jahres 2009 vorschlagen.
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Richtig, “CO2-neutral” wäre ein guter Vorschlag für das Unwort des Jahres 2009!
Es ist einfach unfassbar, wie die CO2-These in den Medien immer noch als wahr dargestellt wird. Dass ZeitGeist hierbei eine Ausnahme macht und kritisch darüber berichtet, ist sehr lobenswert!
Eine weitere sehr gute Zusammenfassung über die Unrichtigkeit der CO2-These ist übrigens in folgendem Fachartikel zu finden:
http://www.warwickhughes.com/icecore/zjmar07.pdf