Zeit für den Geist
Thomas Röttcher - Curriculum Vitae

Derzeit von einer Erkältung “geplagt”, kamen mir in den letzten Tagen Gedanken, die der ein oder andere womöglich lieber nicht mitverfolgen möchte. Im betreffenden Fall einfach wegsehen und nicht stören lassen!

Krankheit als Luxus. Was könnte damit gemeint sein?

Dass Krankheit nur Reiche trifft? – Sicher nicht.

Dass man es sich heutzutage nicht mehr leisten kann, krank zu sein, weil der Arbeitsplatz in der Zwischenzeit wegrationalisiert wird oder andere Arbeitssuchende ruckzuck die Stelle einnehmen, zu günstigeren Konditionen für den Arbeitgeber? – Das kommt der Sache schon näher.

Dass Krankheit ein, von gar nicht so Wenigen, angestrebtes “Gut” ist? Unbewusst bewusst?– Heiß, heißer!

Doch es geht tiefer, noch tiefer. Nicht der Erreger ist alles, sondern das Milieu, heißt es gerne. Könnte das auch für das psychische “Milieu” gelten?

Wer krank wird, ist bereit dafür. Oder noch provokanter: Wer krank wird, scheint nicht ausgelastet in seinem Leben. Was nun nicht heißen soll, dass mir im Moment langweilig wäre oder ich nichts zu tun hätte. Ganz im Gegenteil! In meinem Büro stapeln sich die Unterlagen und erinnern mich manchmal an die Skyline von Dubai …

Doch die Logik spricht für sich. Eine Krankheit ins eigene Leben zu lassen, muss gute Gründe haben. Denn erstens ist sie lästig, zweitens zeit- bzw. betreuungsaufwändig und drittens hält sie von anderen (relevanten) Dingen und Taten ab.

Wer also nimmt so etwas freiwillig in Kauf? Doch nur derjenige, der aus ihr, aus der Krankheit, einen höheren Nutzen zieht. Mediziner sprechen hier auch vom Krankheitsgewinn. Erkrankungen, Schmerzen und Leiden sind demnach, in bestimmten Lebenssituationen, erwünscht.  “Bestellt beim Universum.”

Und in welchen Lebenslagen ist eine Krankheit von Wert?

Beispielsweise dann, wenn man durch sie etwas erhält, was einem sonst versagt bliebe: Gespräche, Betreuung,  Krankentagegeld … vielleicht sogar Zuneigung und Liebe? “Erpresst” wohlgemerkt.

Oder dann, wenn man überfordert ist und ein “hinreichend glaubwürdiges Argument” benötigt, der anstrengenden Situation zu entgehen (oh, resoniert da etwas in mir?): eine Rechtfertigung sich selbst und/oder anderen gegenüber (wie etwa dem Ehepartner oder dem Chef). Das Dumme ist nur, dass man ihr dadurch nicht wirklich entkommt, sie bestenfalls kurzzeitig verdrängt. Und schließlich ist man nicht nur mit der belastenden Sache konfrontiert, sondern auch noch mit der Krankheit. Welch Absurdität!

Sollten sich diese herausfordernden Einsichten allerdings flächendeckend durchsetzen ohne tiefgreifenden Wertewandel, wäre das fatal. Warum? Ganz einfach: Unternehmer und Krankenkassen würden wohl sogleich beginnen, dies für ihre Zwecke auszunutzen …

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2 Kommentare zu „Krankheit ist Luxus“

  • Adelheid Jung says:

    Wenn man die Neue Medizin von Dr. Hamer kennt, weiß man, dass unter der Bezeichnung Krankheit schon die Heilungsphase läuft.

    Eine jugendlich flotte Darstellung der Zusammenhänge ist zu finden unter:

    http://www.neue-mediz.in

  • Donna says:

    Adelheid,
    nicht zwangsläufig. Nur etwa 80% der störenden Symptome sind Heilungsphasen. Und auch dann kann es ein rezidivierender Prozess sein und ist dann schlecht als “Heilungsphase” zu bezeichnen. Zum Beispiel aktiv auf der Arbeit, gelöst und in “Heilung” zu Hause. Jeden Tag wieder und wieder. ;)
    Also man muss es schon genauer nehmen und differenzieren.
    Grüße

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